Sinopsis
Wen kümmert's, wer spricht?
Episodios
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DNB018: Aufgestanden!
16/11/2018 Duración: 01h45minWir holen ein Thema nach, das länger schon in der Luft liegt: Linkspopulismus. Hinter der Debatte steht die Frage, in welche Richtung sich die Linke entwickeln muss, wenn sie in absehbarer Zeit eine neue Sozialpolitik machen möchte – jenseits vom Zentrismus der ewigen großen Koalition, die inzwischen ja auch keine stabile Mehrheit mehr hat. Bücher sind geschrieben worden, zuletzt von Chantal Mouffe. Und eine Bewegung ist gegründet worden, die die gebeugten Linken zum "Aufstehen" auffordert. Um zu verstehen, worum es geht, hören wir eine Veranstaltung nach, die am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung stattgefunden hat. Gesprochen wurde über die "Chancen einer linken Sammlungsbewegung in Deutschland"; mit dabei waren Sahra Wagenknecht, Wolfgang Streeck und Nils Heisterhagen, die sich alle recht einig über die Problemlage sind. Der These eines Scheiterns der Linken stimmen wir zwar zu. "Linksliberale Ersatzpolitik", die statt Umverteilung auf Identitätspolitik setze, dafür verantwortlich zu machen –
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DNB017: Gespräche mit Heisenberg
02/11/2018 Duración: 01h38minAm Anfang des letzten Jahrhunderts wurde die Physik gleich von zwei Revolutionen erschüttert, der Relativitätstheorie und der Quantentheorie. Vor allem die letztere macht uns bis heute ungläubich. Ereignisse die keine Ursache haben, Elementarteilchen, die sich anders verhalten, wenn jemand hinschaut, eine Welt jenseits von Objektivität und strenger Vorhersagbarkeit? Schon in den 20er Jahren stellte man sich dieselben Fragen. Werner Heisenberg diskutierte mit seinen Studenten Grete Hermann und Carl Friedrich von Weizsäcker über die philosophische Deutung der Quantenmechanik, heute nachzulesen in einem kleinen Reclamheft. Mit unseren Gästen Niklas und Michi nehmen wir uns diese Reflexionen noch einmal zum Vorbild und versuchen, uns einen Reim auf die Lehren der Physik zu machen. Ist die Quantentheorie eine intellektuelle Zumutung für eine konsistente Interpretation der Wirklichkeit oder muss umgekehrt die Philosophie in ihren Möglichkeiten und Grundannahmen in Frage gestellt werden? Beim Versuch die Quanten
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DNB016: Europageschichten
21/10/2018 Duración: 01h25minAufklärung, Menschenrechte, Demokratie: so geht das Lied von Europa, in das wir gerne einstimmen würden. Aber wieso singen es auch die Rechten so gerne? Von Humanismus und Aufklärung spricht das Wahlprogramm der AfD. Der Front National schwärmt von zivilisatorischen Werten und von Laizität. „Ich bin eine Europäerin“, beteuert Marine Le Pen. Neben der Nation als geschichtlichem und kulturellem Bezugspunkt taugt inzwischen auch Europa als beliebtes Schlagwort der Nationalisten. Mehr noch, die Rechten erzählen eine eigene Geschichte von Europa, in der sie selbst die ersten Verteidiger der Aufklärung sind. Hier verbindet sich mit Europa eine lange Geschichte der Fremd‐ und Selbstbeschreibung. Eine Tradition, die Welt einzuteilen, Menschen zu sortieren, Drinnen und Draußen abzustecken. Mit Leoni J. Keskinkilic reden wir über Die „Europäisierung“ rechter Nationalparteien (in: Rechtspopulismus im Fokus, Springer VS 2018). Wir sehen, dass mit Europa dabei nicht konkrete Institutionen oder supranationale Gebilde ge
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DNB015: Wittgensteins Ende der Philosophie
05/10/2018 Duración: 01h45minWir haben schon öfter behauptet, dass es mit den Fakten und dem Wissen über sie nicht so einfach ist, wie es der Alltag glauben macht. Die intellektuellen Traditionen auf die wir uns dabei beziehen, sind hybrid, vielschichtig und unübersichtlich. An kaum einem Philosophen lassen sich die Schwierigkeiten einer streng empiristischen, streng positivistischen Weltsicht besser nachvollziehen als an der Ludwig Wittgensteins. Mit seinem Tractatus schuf er ein Werk vollendeter Klarheit, in dem der Naturwissenschaft ein strenges logisches Fundament gegeben wurde und die Philosophie endgültig ihre Schuldigkeit getan hatte. 32 Jahre später erschien seine Philosophische Untersuchungen, die alles wieder zum Einsturz brachte. Unser Gast Felix hilft uns zu verstehen, welche Unordnung Wittgenstein in der Philosophie angerichtet hat. Was kann Philosophie nach Wittgenstein noch sein? Welchen Beitrag kann sie leisten zu unserem Wissen von den Dingen? Oder bedeutet Wittgenstein eigentlich das Ende der Philosophie (wie wir sie
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DNB014: Die große Verschwörung
21/09/2018 Duración: 01h46minIn den letzten Jahrzehnten als Mittel politischer Kommunikation diskreditiert, sind Verschwörungstheorien mit voller Kraft zurück im Diskurs. Grund genug, uns diesen zu widmen. Wir sprechen über ein Interview mit Michael Butter, der kürzlich ein Buch zum Thema geschrieben hat. Das gleichen wir mit Bemerkungen von Karl Popper und Karl Hepfer ab. Verschwörungstheorien spiegeln, so das Ergebnis, ein modernes Denken, das irrtümlich von einer umfassenden Planbarkeit der sozialen Welt ausgeht. Im Anschluss diskutieren wir, ob Verschwörungstheorien die Welt wirklich so einfach machen. Wenn man niemandem mehr trauen kann und alles selbst nachforschen muss, wird die Welt doch eigentlich komplizierter? Und auch wenn Verschwörungstheorien Komplexität reduzieren – macht das nicht jede Theorie? Wie unterscheiden sich Verschwörungstheorien von denen des Soziologen? Viel Gesprächsstoff. Wir kommen in einer der nächsten Sendungen darauf zurück.
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DNB013: Regentanz
07/09/2018 Duración: 01h46minGesellschaft ist mehr als eine Summe von Individuen. Wer nur Absichten, Ziele, Bedürfnisse kennt, der muss die Menschen stets beim Wort nehmen und bleibt am Nullpunkt der Soziologie. Deshalb entstauben wir einen alten Begriff aus dem Werkzeugkasten der Gesellschaftstheorie und begleichen damit eine unabgetragene Ehrenschuld. Funktion heißt das Zauberwort, das mehrere Generationen von Soziologen umtrieb. Wir lesen noch einmal Mertons Social Theory and Social Structure – die geneigte Hörerin erinnert sich an Episode 5 – um zu verstehen, was funktionale Analyse von Gesellschaft sein könnte. Merton verabschiedet sich vom anthropologischen Funktionalismus. Gesellschaft erscheint nun nicht mehr – in der Analogie zum menschlichen Körper – als hochintegrierter Organismus, sondern als Ansammlung von Einzellern. Funktion ist nichts Zwangsläufiges, kann ihre Form wandeln oder auch ganz verschwinden. Am Beispiel des Regentanzes klären wir Mertons Unterscheidung von manifesten und latenten Funktionen. Erstere erfährt m
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DNB012: Trampelpfade
24/08/2018 Duración: 02h03minWir reden nicht zum ersten Mal über das Ende moderner Paradigmen. Unsere Ausgangsbeobachtung ist dieses Mal, dass moderne Planung und Herrschaft im Hinblick auf das, was erreicht werden soll, vielleicht nicht rational ist. Modern gesehen, so lesen wir es bei Hans Freyer nach, erscheint die Welt als mehr oder weniger ungeordnete Natur, die durch Theorie und Gewalt unter Kontrolle gebracht werden muss. Die entgegengesetzte Strategie, stellt sich hingegen auf Ordnung, die immer schon da ist, ein. Diese „natürliche Rationalität“, ursprünglich antimodernistische Polemik, wird uns heute vertrauter. Sinnbild ist der Trampelpfad, der als „Desire path“ längst seinen Weg in den Planungsdiskurs gefunden hat. Man erhofft sich, die soziale Intelligenz, die sich in ihm abdrückt, abschöpfen zu können. An der University of Oregon baute man erst die Gebäude und ließ zwischen ihnen Trampelpfade entstehen, bevor man befestigte Wege schuf. Keine Theorie mehr also? Da landen wir doch wieder bei Chris Andersons The End of Theory!
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DNB011: Alles korrekt?
10/08/2018 Duración: 01h45minZur Linken ist man sich nicht ganz einig, welches Unrecht dieser Welt man zuerst abschaffen soll. Ging es lange um Armut, Ungleichheit und Ausbeutung, entdeckte man irgendwann die Diskriminierung, die Exklusion, den Alltagsrassismus und den bösen weißen Geist, der immer noch die Welt beherrscht. „Politisch korrekt“ schimpfen manche die Wende. Nicht nur die Konservativen hüsteln „Hypermoral“, auch Sozialdemokraten (Sigmar Gabriel, Mark Lilla) fragen sich nach verlorenen Wahlen, ob man es mit der „Postmoderne“ nicht übertrieben hätte. Harte Gleichheitspolitik brauche es und kein Diversitätsgerede. Beim Philosophen Robert Pfaller hören wir, was falsch sein soll am „Zartsprechen“ in der Politik. Aber gibt es tatsächlich einen Widerspruch zwischen der Reflexion kultureller Ausschlüsse und der guten alten sozialen Frage? Haben sie nicht beide ihren Fluchtpunkt in der modernen Idee der Gleichheit? Muss eine progressive Politik nicht Antworten auf beide liefern, weil symbolische Entwertung und ökonomische Ausbeutun
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DNB010: Harte Kerle
27/07/2018 Duración: 01h53min"Wir müssen unsere Männlichkeit zurückgewinnen", ruft Björn Höcke vor Gleichgesinnten ins Mikrophon. Und er ist nicht der einzige. Allerorts beklagen Autokraten und Nationalisten mal wieder die Feminisierung, die Verweichlichung von Gesellschaft und Kultur. Feministen, Liberale, Linke, Pazifisten – sie alle beraubten den Mann seiner natürlichen Rolle. In The crisis in modern masculinity (deutsch im Lettre International) rekonstruiert Pankaj Mishra eine Geschichte dieser Geschlechtlichkeit, die so gar nichts mit Chromosomen zu tun hat. Männlichkeit zeigt sich dabei ebenso als eine Funktion der Industriegesellschaft wie als ein koloniales Beschreibungsmuster. Zugleich wird sie zur Identitätsstrategie, wenn der Fabrikjob unsicher wird, wenn die Frau mehr Geld verdient, wenn die Tradition sich verflüssigt. Unter der brutalen Eindeutigkeit der Geschlechterdichotomie müssen nicht nur Frauen, Homo- und Transsexuelle leiden. Auch die Männer haben für ihre Herrschaft einen hohen Preis zu zahlen. In seinem Aufsatz M
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DNB009: Politische Schönheit
13/07/2018 Duración: 01h58minNichts ist harmlos an der Schönheit, wenn sie uns überwältigt, wenn sie die Welt eindeutig macht, wenn sie uns in moralischen Rausch versetzt. Für Wolfgang Urlich wecken einige Zeitgenossen unangenehme ästhetische Erinnerungen: Bjung-Chul Han, Philipp Ruch, Martin Sellner - so unterschiedlich sie sind, so beschwören sie doch alle Die Wiederkehr der Schönheit. Sie alle fordern die Erschütterung des Alltäglichen, einen Kunstschock, der die alte Ordnung brüchig werden lässt. Wolfgang Ulrich ist das nicht ganz geheuer, denn auch Heidegger träumte 1936 vom Stoß, den die Kunst der Geschichte gäbe - eine Geschichte, in der das Volk in sein "Mitgegebenes" einrücke. Eine Kunst, die Gemeinschaft durch Überwältigung erzeugt, kann für Urlich keinen demokratischen Common Ground schaffen. Stattdessen zieht sie Grenzen, beteubt die Reflexion, entmündigt. Wir widmen uns eingehender Urlichs Argumentation und überlegen erneut, welche Rolle die Kunst im Verhältnis zur Politik spielen kann und spielen soll.
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DNB008: Auf dem Marktplatz
29/06/2018 Duración: 01h56minAuf der Liste von Dingen, die vermeintlich gerade den Bach runter gehen, steht die Öffentlichkeit ziemlich weit oben. Früher klopfte sie den Mächtigen auf die Finger, stellte einen Konsens her und gab dem "Volk" eine Stimme. Heute fühlt sich keiner mehr repräsentiert, Aufmerksamkeit bekommen immer die Falschen und keiner liest mehr FAZ. Wir fragen uns, was ist Öffentlichkeit eigentlich? Ist sie ein Ideal oder immer nur ganz konkret? Soll sie die Menschen der Gesellschaft zusammenbringen an einem Ort des Allgemeinen oder soll nicht lieber jeder seine eigene haben, zum nachause nehmen und für zwischendurch? Mit Volkan Sayman sprechen wir über Öffentlichkeiten und landen bald fußtief in der Mediengeschichte. Ein Parforceritt durch die Jahrhunderte. Von Agora, Zeitungsreligion, Volksempfänger, fordistischer Massenkultur und natürlich der AfD.
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DNB007: J’accuse?
15/06/2018 Duración: 01h49minOb Liberalismus, Sozialismus oder Kommunismus: Die großen gesellschaftlichen Entwürfe und der politische Kampf um sie sind ohne bürgerliche Öffentlichkeit nicht zu denken. Die Helden dieser Öffentlichkeit sind die Intellektuellen, deren Aufstieg und Fall wir uns dieses Mal widmen. Wir schauen zunächst in die Geschichte, entdecken, welche Macht das gedruckte "J'accuse!" (Ich klage an!) eines Émile Zola entfalten konnte. Wir verfolgen dann – holzschnittartig – die verschiedenen Generationen französischer Intellektueller. Als Leitfaden dient uns ein Beitrag von Caspar Hirschi zu Eribon und Macron, Bourdieu und Juppé. Über Jean-Paul Sartre und Pierre Bourdieu landen wir bei Didier Eribon. Wir diskutieren Hirschis These, dass Eribon, gefangen zwischen den verschiedenen Rollenerwartungen und politischer Desillusionierung, eigentlich nichts mehr zum Fortschritt der Gesellschaft beizutragen habe, mit seiner Verweigerungshaltung gar "symbolische Antipolitik" betreibe. Wie ist der intellektuellen Ratlosigkeit beizukom
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DNB006: Die neuen Bilderstürme
03/06/2018 Duración: 01h32minKunst ist immer schon ein Politikum. Sie ist keine Konstante, sondern nimmt in jeder Gesellschaftsform eine andere Stellung ein. Sie steht in einem – wenn auch distanzierten, reflektierenden, kritischen – Aushandlungsverhältnis zu ihrer Zeit. Wie aber ist das Verhältnis zwischen Politik und Kunst genau zu verstehen? Wie lässt sich die Rolle der Kunst bestimmen, ohne dabei in die bürgerliche Fiktion einer Autonomie der Kunst zurückzufallen und ohne sie andererseits zum Opfer von puritanischer Sittenpolizei, politischer Instrumentalisierung oder biographischer Reduktion werden zu lassen? Mit halbrichtigen Kant-Bezügen und holprigem Spanisch gehen wir der Sache auf den Grund.
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DNB005: Smarte Deals
17/05/2018 Duración: 02h24minDie Wahl des Orangenmannes zum Präsidenten der Vereinigten Staaten ist halbwegs verdaut. Die Erklärungen dafür kennt man. Auf der einen Seite scheint es immer noch zu reichen, ihn als irre abzutun. Auf der anderen Seite hat man "die Abgehängten" entdeckt, die ihn aus Wut und Verzweiflung – und entgegen ihrer Interessen – gewählt hätten. Wir versuchen demgegenüber, eine soziologische Erklärung nachzuvollziehen, die Trump als Figur ernst nimmt und eine Antwort darauf hat, warum gerade sie zu den Vereinigten Staaten heute passt. Es geht um Anomie, wie sie Robert K. Merton in Social Theory and Social Structure beschrieben hat. "Kulturelle Ziele" und "institutionelle Normen" fallen, so seine Vorstellung, in modernen Gesellschaften immer wieder auseinander. In den Vereinigten Staaten bedeutet das, dass man zwar reich werden soll, aber es keine festen Regeln gibt, wie. Get Rich or Die Tryin'. "Smarte Kerle" wie Trump, die sich nicht an die Regeln halten und gerade dadurch Erfolg haben, sind nicht nur Ausdruck, sond
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DNB004: Lose verbunden
04/05/2018 Duración: 01h33minLeo ist erkältet, Menschen haben das manchmal so an sich. Damit sind wir schon beim Thema, denn wir sprechen darüber, wie sich modernes Wissen von Wissen im Web unterscheidet. Dafür lesen wir ein paar Stellen aus Small Pieces Loosely Joined von David Weinberger. Das moderne Wissen war ein Prachtbau, gebaut aus den Fakten wie Ziegelsteinen, wie wir am Beispiel der Zentralbibliothek von Los Angeles nachvollziehen. Die Disziplinen hatten sich die Welt aufgeteilt, die große Leistungsfähigkeit der modernen Gesellschaft fußte auf dem Vertrauen ins Expertentum. Im Web, so Weinberger, ist das alles anders. Die lose verbundenen Wissensstücke sind keine Ziegelsteine mehr. Viel mehr sind es Elemente, die dynamisch zusammengesetzt werden, deren Sinn immer neu hergestellt wird -- und zwar von uns. Wir werden somit Teil dieses Wissens. Wir können die Verantwortung nicht abgeben, deswegen funktioniert Fact Checking, wie bei Verrit oder Snopes, auch nicht; zumindest nicht so, wie es soll. Ironischerweise -- und damit erinne
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DNB003: Politik ohne Eigenschaften
21/04/2018 Duración: 01h40minEin Gespenst geht um in Deutschland. Eine nebulöse Gestalt – unheimlich und faszinierend – durchschwebt die politischen Hallen und spukt in den Zeitungsredaktionen. Man munkelt von konservativen Werten, gar einer neuen Konservativen Revolution. Greift man nach der Gestalt, fasst man ins Leere. Er will sich nicht recht festnageln lassen, der Konservatismus. Was hat es auf sich mit dieser politischen Tradition, die keine Manifeste schreibt? Was sind seine gedanklichen Grundlagen, wo liegt sein Ursprung in der Moderne? Kann es überhaupt eine Theorie des Konservatismus geben, die sich nicht in Widersprüche verfängt? Wir versuchen den geistigen Störenfried auf den Begriff zu bringen und machen uns Gedanken, ob, Gott bewahre, sich auch etwas von ihm lernen lässt.
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DNB002: Ironie
07/04/2018 Duración: 01h38minNur Idioten sagen, was sie denken. Der Zeitgeist spricht ironisch. Jedes Wort mit Augenzwinkern, jeder Satz sarkastisch überbetont. Wir wollen auf nichts hinaus oder auf alles. Aber was ist Ironie? Nur ein Stilmittel der Coolness für saturierte Intellektuelle? Oder Lebens- und Überlebensmittel? Gibt die Ironie uns einen Ausweg aus unserer Epoche, in der es zu viele Stimmen gibt, um noch ernsthaft der einen Wahrheit anzuhängen? Oder ist es nur bequem, sich ironisch aus der Affäre zu ziehen? Nicht Stellung zu beziehen und immer so verdammt Bescheid zu wissen. – Eine verworrene Annäherung.
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DNB001: Wen kümmert’s, wer spricht?
22/03/2018 Duración: 01h17minMancher Philosoph hat beim Blick auf die Entwicklung unserer Welt gedacht, dass die Menschen früher oder später nur noch wie Roboter miteinander sprechen könnten. Genau das Gegenteil ist passiert. Heute wird jeden Tag eine neue Sprache erfunden. Doch wozu sprechen: Das fragen wir uns in der ersten Folge von Das Neue Berlin. Einen ersten Hinweis bietet uns Heinrich von Kleists Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden. Wir lernen, dass man beim Sprechen auf neue Gedanken kommen kann - Gedanken, die ohne das Gespräch vielleicht gar nicht da wären. Wer spricht hier? Und wer fragt danach, wer hier spricht? Wir jedenfalls: Uns kümmert's, wer spricht.