Sinopsis
Im Gedächtnis der Nachwelt steht Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth (1711-1763) im Schatten seiner Gemahlin Wilhelmine; die Markgräfin von Bayreuth,die den Höfen von Potsdam und Bayreuth mit ihren ebenso lebendigen wie ironisch gefärbten Memoiren ein literarisches Denkmal setzte, hat das Bild Brandenburg-Bayreuths weitaus stärker bestimmt.Markgraf Friedrich, der das obergebirgische Fürstentum seit 1735 regierte, muss in vielen Facetten noch als weithin unbekannte Herrschergestalt gelten, an der sich jedoch exemplarisch Mechanismen und Strukturen eines mittelgroßen Fürstentums des Heiligen Römischen Reiches um die Mitte des 18. Jahrhunderts zeigen lassen. Dabei sind Aspekte der inneren Verfassung des Fürstentums Recht und Policey", Kirche und Judenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ebenso zu berücksichtigen wie die Beziehungen zum Reich, zum Fränkischen Kreis und zum Haus der Hohenzollern. Außerdem sind die Repräsentationsformen und das Selbstverständnis eines der Aufklärung zugewandten Fürsten zu betrachten, unter dem seine Residenzstadt Bayreuth kulturell aufblühte und der mit der Gründung der Universität in Erlangen einen bleibenden Markstein in der fränkischen und deutschen Hochschullandschaft setzte.Die Friedrich-Alexander-Universität nimmt die 300. Wiederkehr des Geburtstags von Markgraf Friedrich zum Anlass, ihren Gründer und Namensgeber in einem Symposium zu würdigen, das den Fürsten, das Land und seine Stellung im komplexen Gefüge der politischen Ordnung des Heiligen Römischen Reiches in den Blick nimmt. Zugleich will die Universität ihres zweiten Namensgebers, Markgraf Alexanders von Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Bayreuth, gedenken, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 275. Mal jährt.
Episodios
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Der zweite Gründer? Markgraf Alexander, die bayreuthische Landesuniversität und das Fürstentum Ansbach 2010/2011
12/05/2011 Duración: 43minDie Übernahme der Regierung des Fürstentums Bayreuth durch Markgraf Alexander von Brandenburg-Ansbach im Jahre 1769 bedeutete für die junge Universität Erlangen nach Jahren der Vernachlässigung den Beginn eines neuen Aufschwungs. Er läßt sich durch drei Merkmale kennzeichnen: Zum ersten durch eine Verbesserung der finanziellen, personellen und materiellen Ausstattung, zum zweiten durch Ansätze zu einer Reform der Einrichtungen der Universität, drittens schließlich durch eine Intensivierung der staatlichen Aufsicht, die von der Ansbacher Universitätsdeputation unter dem Vorsitz des Geheimen Rates Friedrich Carl von Seckendorff ausgeübt wurde. Obgleich Markgraf Alexander am Wohl seiner Landesuniversität auch persönlich Anteil nahm, erweist sich damit nicht zuletzt die aufgeklärte Beamtenschaft des Fürstentums als wesentlicher Träger der markgräflichen Hochschulpolitik.
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Markgraf Friedrich als Universitätsgründer 2010/2011
12/05/2011 Duración: 33min1743 gründete Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth in seinem Fürstentum die Universität Erlangen. Der anlässlich des 300. Geburtstags des Markgrafen gehaltene Vortrag hinterfragt die Beweggründe für einen frühneuzeitlichen Landesherrn, eine eigene Universität zu gründen. Es wird thematisiert, welchen Bezug der Markgraf im Alltagsgeschäft zu seiner Universität hatte; ferner werden die finanziellen Verhältnisse der Universitätsgründung untersucht, da sie grundlegende Aufschlüsse darüber erlauben, in welchem Maße diese als substantiell gelten kann. Wenn auch ein großes Desiderat der Erlanger Universitätsgründung eine ausbaufähige Finanzausstattung, die das Markgraftum nicht leisten konnte, blieb, so hatte Markgraf Friedrich aber durchaus ein Problembewusstsein für das Bildungssystem seines Landes und ergriff mit seiner Universitätsgründung die Initiative, dieses zu verbessern. Damit führt der Vortrag einen interessanten Ausschnitt bildungspolitischer Realität in der Frühen Neuzeit vor Augen.
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Der Herrscher im aufgeklärten Absolutismus - Bild, Selbstbild, Repräsentationsformen. Unter Heranziehung der Markgrafenportraits der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 2010/2011
11/05/2011 Duración: 44minMit Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth, der der Bayreuther Augustus" genannt wurde und vom Volk wegen seiner Leutseligkeit den Beinamen der Vielgeliebte" bekam, gelangte ein bestens vorbereiteter Fürst mit ausgeprägtem Kunstsachverstand und Sinn für Wissenschaft an die Regierung, der zu unrecht bei der Nachwelt im Schatten seiner Frau Wilhelmine, der Schwester Friedrichs des Großen, stand. Entsprechend seiner Auffassung von Herrschaftsrepräsentation wurden alle Mittel des Herrscherlobes ausgeschöpft, die konstituierender Teil des sozialen Lebens waren und absolutistischen Herrschaftsanspruch sowie Herrscheridee sinnlich erfahrbar machten. Ihren individuellsten Ausdruck fand die repraesentatio majestatis im Herrscherporträt, handelt es sich doch primär um ein politisches Instrument zur Vergegenwärtigung der Staatsmacht in Gestalt des Souveräns. Der Vortrag behandelt die Entwicklung des barocken Herrscherporträts im Zeitalter des Absolutismus und des aufgeklärten Absolutismus. Am Beispiel des Markgra