International

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Sinopsis

«International» ist seit 1978 die Wochensendung von Radio SRF, die sich mit Politik im Ausland befasst.Reportagen und Analysen aus aller Welt liefern den Hintergrund zur internationalen Aktualität, vorwiegend von Auslandskorrespondenten und -korrespondentinnen von Radio SRF.

Episodios

  • Zurück auf Null: Frauen in Afghanistan

    01/04/2023 Duración: 27min

    Vor gut eineinhalb Jahren haben die Taliban in Afghanistan die Macht zurückerobert. Seitdem haben sie im selbsternannten islamischen Emirat eines der repressivsten Regime weltweit eingeführt. Darunter leiden besonders Mädchen und Frauen. Die Medizinstudentin Husna war im Abschlussexamen, als sie Ende Dezember die Schreckensnachricht erreichte: Ab sofort dürfe sie nicht mehr studieren. Seitdem sitzt die hochbegabte 20-Jährige frustriert und hoffnungslos zu Hause, wie Millionen andere afghanische Frauen. Es war der vorerst letzte Streich der islamisch-fundamentalistischen Taliban im Kampf gegen Frauen und Mädchen. Die Verbotsliste ist seit der Machtübernahme immer länger geworden: Mädchen dürfen ab der siebten Klasse nicht mehr zur Schule, die meisten Frauen nicht mehr arbeiten, nicht mehr die Universität besuchen, nicht mehr für Nichtregierungsorganisationen arbeiten und nicht einmal mehr Parks und Fitnesscenter besuchen. Die wenigen Frauen, die sich wehren oder gar demonstrieren, werden niedergeknüppelt od

  • Äthiopien: Die Wunden des Tigray-Krieges heilen nur langsam

    25/03/2023 Duración: 27min

    Zwei Jahre wurde in der Region Tigray im Norden Äthiopiens gekämpft. Wenig drang in der Zeit nach aussen, die Zentralregierung hatte Telefon und Internet blockiert. Nun sind Reisen nach Tigray wieder möglich. Unser Afrikakorrespondent begegnete erleichterten, aber schwer traumatisierten Menschen. Da ist etwa der junge Aradom, ein schmächtiger Informatiker mit Bart. Er hat für die Tigray gekämpft und erzählt, wie sie Äthiopiens Armee besiegten und den Krieg doch verloren. Er ist traumatisiert, arbeitslos, hängt mit Freunden in einer Bar herum und versucht zu vergessen. Da ist eine Mutter, die von Soldaten vergewaltigt wurde, als sie ihr Eigentum vor Plünderung beschützen wollte. Von ihrem Mann hat sie schon lange nichts mehr gehört, die Kinder werden wohl ohne Vater aufwachsen müssen. Eine alte Frau hat nur ein paar Weizenkörner, die sie ihren hungrigen Enkelkindern zubereiten kann. Während des Krieges war es noch schlimmer, erzählt sie. Hunger und Unterernährung sind ein riesiges Problem. Wir begegnen eine

  • Korruption beschädigt die Republik Österreich

    18/03/2023 Duración: 27min

    Vergleichbar einem Wasserschaden habe die Korruption die Substanz des Gebäudes erreicht. Das sagte Österreichs Bundespräsident Van der Bellen und meinte damit den Staat. In den letzten Jahren rollte eine Welle von Skandalen über unser östliches Nachbarland. Was sind die Ursachen und was wäre zu tun? Der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz, der ehemalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache, aber auch diverse Ministerinnen und Minister sind in Affären verwickelt, die Österreich seit Jahren in Atem halten. Die Justiz ermittelt, rechtskräftige Urteile liegen noch keine vor. Doch die Vorwürfe sind massiv und viele sind gut belegt. Über 300'000 Österreicherinnen und Österreicher fordern in einem Volksbegehren endlich konkrete Massnahmen gegen die Korruption. Zum Beispiel ein Ende des strikten Amtsgeheimnisses, die Schaffung einer Bundesanwaltschaft oder ein griffiges Antikorruptionsgesetz. Doch die Beharrungskräfte sind stark und reichen zum Teil weit zurück in die Geschichte Österreichs. Und ausgerechnet jen

  • Amoklauf in Newtown: Aktivismus und Trauma in einer US-Kleinstadt

    11/03/2023 Duración: 26min

    In Newtown geschah vor zehn Jahren das Unvorstellbare: Ein Amokläufer tötete in einer Schule 26 Menschen, darunter 20 Kinder. Zurück blieben eine traumatisierte Gemeinde - und Eltern, die zu Aktivisten wurden. Da ist etwa Mark Barden. Sein sechsjähriger Sohn wurde damals im Schulhaus erschossen. Bis heute quält Barden der Gedanke, dass sein kleiner Bub einsam und allein sterben musste - weil der Täter so leicht Zugang hatte zu einer tödlichen Waffe. Die Tat hat in den USA eine heftige Debatte über Waffengewalt ausgelöst. Präsident Obama reiste damals nach Newtown, während der rechte Verschwörungstheoretiker Alex Jones behauptete, der Amoklauf habe gar nie stattgefunden. Die Waffengewalt ist derweil zu einer Art Epidemie geworden in den USA: So viele Menschen wie nie zuvor starben 2020 durch Schusswaffen: gut 45 000. Schusswaffen sind bei Kindern inzwischen die häufigste Todesursache. Vater Mark Barden hat nach dem Tod seines Sohnes eine Organisation gegründet, die versucht, Amokläufe zu verhindern. Er eng

  • Auf eine Currywurst mit den Deutschen

    04/03/2023 Duración: 29min

    Fleisch gehört zur deutschen Identität. Egal ob Wurst oder Schnitzel, gegessen werden gerne üppige Portionen vor allem billigen Schweinefleischs. Eine hocheffiziente Fleischproduktion und Billiglöhne sorgen für günstigen Nachschub. Doch Ansprüche an Moral und Qualität stellen Omas Rezepte in Frage. «Super, wirklich super» schwärmt Michael Wagner mit vollem Mund von der Currywurst, die er mitten auf einer Kreuzung in Berlin auf die Schnelle isst. Im Imbissstand bereitet Tarek die Würste im Stakkato zu. Viele Deutsche lieben schnelles, billiges Essen und Fleisch gehört einfach dazu. Schon die alten Römer fanden, dass die Germanen keine ausgeprägte Esskultur haben. Das schlichte Essen gehört zur deutschen Identität und Fleisch wurde zum Kulturgut. Seine Verfügbarkeit für alle sorgte einst für politische Stabilität. Landwirte wie Henning Kock produzieren günstiges Schweinefleisch. Im sogenannten «Schweinegürtel», einer Region südwestlich von Bremen, hält er 2600 Tiere. Sie sind genetisch so veranlagt, dass sie

  • Die Gemeinde Molenbeek kämpft gegen ihr Stigma

    25/02/2023 Duración: 28min

    Molenbeek ist ein Nest von islamistischen Terroristen. Das glaubt die Welt zu wissen. Mit viel Solidarität versuchen die Einwohner der Gemeinde, Molenbeek ein anderes Gesicht zu geben. Die Vorortsgemeinde Molenbeek wird oft als das Manchester von Belgien bezeichnet. Das Stadtbild ist geprägt von reihenweise roten Backsteinfassaden. Molenbeek war einmal ein wichtiger Industriestandort. Darum zogen von überall her Menschen in den Stadtteil im Westen von Brüssel, immer auf der Suche nach Arbeit. Sie kamen aus Spanien, Portugal oder zuletzt aus Marokko - bis die Krise kam. Wer etwas Geld auf die Seite legen konnte, wanderte sodann weiter. Wer zurückblieb, gilt als Absteiger. Heute ist Molenbeek eine Gemeinde mit immer noch überdurchschnittlich vielen Eingewanderten, aber auch mit überdurchschnittlich vielen Menschen, die gegen Armut kämpfen müssen. Wer in diesem Umfeld aufwächst, hat nicht die besten Chancen auf eine erfolgversprechende Karriere. Das ist der ideale Nährboden, auf dem islamistische Extremisten j

  • Serbien: Wo Moskau-Treue und Putin-Gegner zusammentreffen

    18/02/2023 Duración: 27min

    Serbien und Russland sehen sich als Verbündete. Belgrad trägt die westlichen Sanktionen nicht mit, rund 80 Prozent der Bevölkerung sind pro-russisch eingestellt. Gleichzeitig leben aber etwa 200.000 Geflüchtete aus Russland, Belarus und der Ukraine in dem Land – in der Regel Putin-Gegner. Das hat mehrfach dazu geführt, dass prorussische Serben demonstrierend durch Belgrad zogen, während die Anti-Putin Proteste von echten Russen und Russinnen, den Neuankömmlingen nämlich, dominiert werden. Letztere haben sich für Serbien entschieden, weil Belgrad immer noch von Russland angeflogen wird und russische Staatsbürger auch kein Visum für die Einreise benötigen. Sie, die vor der Repression und der Mobilisierung geflohen sind, wundern sich über die seltsame Kreml-Sympathien in Serbien. Tatsächlich nehmen viele in Serbien die russische Propaganda für bare Münze – kein Wunder, berichten doch die regierungsnahen serbischen Medien über den Ukraine-Krieg wie ein verlängerter Arm Moskaus. Doch diese Russland-Liebe ist obe

  • Frostige Zeiten an der Grenze zwischen Finnland und Russland

    11/02/2023 Duración: 27min

    Finnland will entlang der über 1300 Kilometer langen Grenze zu Russland einen Zaun bauen. Wegen des Kriegs, den Russland mit der Ukraine führt, ist der reguläre Grenzverkehr auch an der Grenze zwischen Russland und Finnland beinahe zum Erliegen gekommen.  Der geplante Zaun soll vorerst einmal 130 Kilometer lang werden. Mit einer Höhe von etwa 3 Metern soll er illegale Grenzübertritte weitgehend verhindern. Kostenpunkt 140 Millionen Euro. Die Grenze zu Russland verläuft rund 190 Kilometer östlich der finnischen Hauptstadt Helsinki. In dieser Grenzregion war es schon ohne Zaun sehr ruhig geworden. Denn vor dem Krieg hatte bereits die Corona-Pandemie den Verkehr zwischen den beiden Nachbarn unterbrochen. Mit dem Zaun drohen nun die Verbindungen zwischen Finnland und Russland langfristig gekappt zu werden. Und der Beitritt Finnlands zur Nato stösst in der finnischen Bevölkerung auf grosse Zustimmung.

  • Frankreich: Neue Energie für die Atomkraft

    04/02/2023 Duración: 26min

    Präsident Macron hat eine «Renaissance der Kernenergie» versprochen. Er knüpft damit in Zeiten der Stromknappheit an französische Zukunftsvisionen des letzten Jahrhunderts an.Kann so die Versorgungskrise entschärft werden? Die Luft flirrt, an manchen Stellen vibriert im AKW von Paluel der Boden. Die Produktionshalle ist so gross wie ein Fussballfeld. «Spüren Sie schon die Hitze?», fragt Werksdirektor Jean-Marie Boursier. Die Turbine sei so stark, dass sie vierhundert Hochgeschwindigkeitszüge anschieben könnte, ergänzt er. Aus dem Werksdirektor spricht der Stolz einer ganzen französischen Ingenieurselite. Seit den Sechzigerjahren setzte Frankreich konsequent auf die Atomkraft. Diese «Kernkompetenz» werde dem Land die Unabhängigkeit sichern, versprach General de Gaulle, Weltkriegsheld und prägende politische Figur der französischen Nachkriegspolitik. Unter seiner Führung wurde die «Grande Nation» nicht nur zur militärischen Nuklearmacht, sie begann auch in grossem Stil in Atomkraftwerke für die Stromerzeugung

  • Odysseen ohne Sinn: Italiens widersprüchliche Migrationspolitik

    28/01/2023 Duración: 25min

    Mit grossem Aufwand setzt Italien Migranten und Flüchtlinge auf Lampedusa fest, bringt sie dann in sogenannte Hotspots und lässt sie am Schluss einfach laufen. Dabei ist Italien auf Zuwanderung angewiesen. Aber eine kohärente Migrationspolitik fehlt. Italien hat weniger Asylbewerber pro Kopf als die Schweiz. Trotzdem führt die rechtskonservative Regierung von Giorgia Meloni einen symbolischen Kampf gegen private Seenotretter, um die eigenen Anhänger zu befriedigen. An die Wurzeln des Problems wagt sich keine italienische Regierung. Seit 2013 haben mehr Italienerinnen und Italiener ihr Land verlassen, als Flüchtlinge oder Migrantinnen zugewandert sind. Vor allem gut ausgebildete Junge gehen ins Ausland. Italien ist das Land mit der drittältesten Bevölkerung der Welt. Es braucht Zuwanderung und dringend Fachkräfte. Der Ukrainekrieg hat weltweit eine neue Migrations- und Flüchtlingswelle verursacht. Doch wirklich gelernt hat man in Europa aus der letzten grossen Krise 2015 nicht.

  • Der Schmerz des Verlustes – das Erbe der Griechen aus Kleinasien

    21/01/2023 Duración: 28min

    Vor hundert Jahren besiegelte ein Vertrag das Ende des Griechentums in Kleinasien. Etwa 1,5 Millionen Griechinnen und Griechen mussten ihre Heimat verlassen. Die Flüchtlinge waren in Griechenland wenig willkommen. Ihre Nachkommen kämpfen gegen das Vergessen und pflegen bis heute alte Traditionen. «Bevölkerungsaustausch zwischen der Türkei und Griechenland» wird die gewaltsame Umsiedlung im in Lausanne geschlossenen Vertrag von 1923 genannt. Dieser besiegelte nicht nur die Vertreibung der Griechen und Griechinnen aus Kleinasien, sondern auch diejenige von 400 000 Muslimen aus Griechenland. Das bedeutete Entwurzelung, Verlust und Schmerz. Nicht alle fanden in ihrer neuen Heimat Griechenland Anschluss. Viele waren im Osmanischen Reich privilegiert gewesen und mussten ganz neu anfangen, am Rande der Gesellschaft. Sie brachten ihre Traditionen, Speisen und Musik mit, die die Nachfahren der Flüchtlinge noch heute pflegen. So unterrichtet etwa der 57-jährige Giorgos Sarafidis in einem Athener Vorort, in dem sich d

  • Libanon – «Warum machen sie uns zu Kriminellen?»

    14/01/2023 Duración: 32min

    Kaum volljährig geworden, merkte die libanesische Nachkriegsgeneration, dass etwas in ihrem Staat faul war. Als sie 2015 auf die Strasse ging, um gegen die korrupte Machtelite zu demonstrieren, war es jedoch bereits zu spät. Der Staat war bankrott. Im kleinen Mittelmeerstaat kämpfen inzwischen viele um ihre Existenz. Selbst die einstige Mittelschicht ist betroffen. Seit drei Jahren darf sie ihr Geld auf der Bank nicht holen. Und wegen der horrenden Inflation reichen ihre Saläre nicht mehr zum Überleben. Die Not treibt manche in die Kriminalität. Sally Hafez, 28, stammt aus einer Mittelstandsfamilie in Beirut. Sie hatte einen guten Job, Geld für Kleider, Reisen und ein Auto. Gleichzeitig dauerten die täglichen Stromausfälle in Beirut immer länger, das Trinkwasser war verschmutzt, der Abfall stapelte sich in den Strassen. Die junge Libanesin begann, wie viele ihrer Generation, Fragen zu stellen, und einen Systemwechsel zu fordern. Als die Korruption aufflog und das ganze System wie ein Kartenhaus in sich zusa

  • Buddha, Blogs und Brain-Drain – das Königreich Bhutan

    07/01/2023 Duración: 25min

    Das kleine abgeschiedene Land ist international bekannt für sein in der Verfassung verankertes «Brutto-National-Glück». Doch: Vielen Menschen reicht das nicht, sie suchen ihr Glück im Ausland. Zweieinhalb Jahre hatte Bhutan wegen der Corona-Pandemie seine Grenzen geschlossen. Obwohl das mittelasiatische Land auch vom Tourismus abhängig ist, lag die Branche komplett brach. Schon zuvor hatte die Regierung mit hohen Preisen dem Massentourismus Einhalt geboten; es waren vor allem reiche Ausländer, die am östlichsten Rand des Himalayas Ruhe und Glück suchten. Sei es gegen Covid-19 oder gegen Umweltzerstörung: das Königreich versucht sich zu schützen. Dennoch verlassen immer mehr gut ausgebildete junge Leute ihre Heimat und suchen eine bessere Zukunft - vor allem in Australien. Dabei steht Bhutan derzeit vor der großen Herausforderung, ob es die hochgesteckten Ziele einhalten kann.

  • «Best of»: Estland und der bedrohliche Nachbar Russland

    31/12/2022 Duración: 28min

    Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat in Estland alte Wunden aufgerissen. Man erinnert sich an die sowjetische Besatzung und entfernt Denkmäler aus dieser Zeit. Die russischsprachige Minderheit schwankt derweil zwischen Anpassung und Trotz. Und viele fragen sich: Greift Russland auch Estland an? Am 16. August hob ein Kran einen sowjetischen Panzer in der estnisch-russischen Grenzstadt Narva vom Sockel. Das Denkmal sollte an den Sieg der Sowjets im Zweiten Weltkrieg erinnern. Doch in Zeiten des Ukrainekriegs wollte die estnische Politik das Kriegsgerät der früheren Besatzungsmacht nicht mehr dulden. Denn in Estland fühlt man sich durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine an die eigene leidvolle Geschichte erinnert. Doch in Narva sind 95 Prozent der Menschen russischstämmig. Der Panzer ist zwar weg, geistert aber noch in den Köpfen herum. Viele fühlen sich um die eigene Geschichte betrogen, einige versammeln sich regelmässig am Standort des Denkmals, legen Blumen nieder und lassen Lieder ertönen, die de

  • «Best of»: Was der Irak mit dem Exodus seiner Juden verlor

    24/12/2022 Duración: 30min

    2500 Jahre lang lebten Jüdinnen und Juden im Irak. In Bagdad war einst gar ein Viertel der Bevölkerung jüdisch. Dann: Der Holocaust, der Zweite Weltkrieg und die Staatsgründung Israels. Heute gibt es kaum mehr Juden im Irak, und auch immer weniger Christen. Das macht auch vielen Muslimen Angst. Der Schriftsteller Eli Amir, 85, lebt in Jerusalem. Bis heute sehnt er sich nach seiner Geburtsstadt Bagdad, obwohl seine jüdische Familie dort auch schreckliche Erfahrungen gemacht hat. Sie überlebte den «Farhud» von 1941, den zweitägigen Pogrom in Bagdad. Danach begann der grosse – zum Teil auch erzwungene – Exodus der jüdischen Bevölkerung aus dem Irak. In Bagdad erinnern sich viele mit Nostalgie an ihre jüdischen Nachbarn von einst. Musliminnen und Muslime schwelgen auf dem ehemaligen jüdischen Hanun-Markt in den Erinnerungen an alte Zeiten, erzählen, wie Religion im Alltag kaum eine Rolle gespielt habe, und wie eng die nachbarlichen Beziehungen einst waren. Auch sie sehnen sich nach dem Bagdad, an das Eli Amir n

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