Das Neue Berlin

DNB034: Wählen wider Willen

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Sinopsis

Als Regierungsform ist die Demokratie ein Erfolgsmodell. Allen Unkenrufen zum Trotz gilt sie weiterhin als die ultimative moderne Errungenschaft, als Emanzipationsprojekt par excellence. Die Geschichte der Demokratie hingegen ist keinesfalls so linear, eindeutig und bruchlos, wie die große Erzählung nahelegt. Die Historikerin Hedwig Richter entdeckt in ihren Arbeiten über moderne Wahlen und das Frauenwahlrecht einige Paradoxien. Nicht "das Volk" forderte anfangs Wahlen ein; eine liberale Elite habe sie gegen anfänglichen Unmut durchsetzen müssen. Demokratie entspringe keinem natürlichen Freiheitsstreben, sondern sei im Gegenteil untrennbar verbunden mit der Disziplinierung und Erziehung moderner Staatsbürger. Wir diskutieren, ob die moderne Wahlgeschichte tatsächlich als eine Demokratisierung von oben erzählbar ist, ob sich Demokratie jemals ganz verwirklichen kann und welche politischen Schlussfolgerungen sich aus historischer Forschung ziehen lassen. Demokratie zeigt sich dabei im Spannungsfeld von Un